Startseite 

Wir über uns

Termine

Gruppenaktivitäten

Bildergalerie

Gemeindebrief

Links

Singapur

Kerala (Südindien)

Gemeindegeschichte

Gästebuch

Kontakt

English Visitors

 

 

 

   Hit Counter

 

 

Geschichte der Deutschsprachigen Christlichen Gemeinde(n) in Singapur

 

Wieso „christlich“ und nicht „katholisch“? Das Kapitel über die Geschichte unserer Gemeinde haben wir deswegen so genannt, weil seit den Anfängen von 1972 lange Zeit gar keine Trennung zwischen evangelischer und katholischer Gemeinde existierte. Lange Jahre gab es de facto nur eine christliche deutschsprachige Gemeinde, die gemeinsam Sonntags-Gottesdienste feierte, Freizeit-Aktivitäten anbot und einen ökumenisch zusammengesetzten Gemeinderat hatte. Die Initiative zur Gemeindebildung ging dabei offenbar vor allem von evangelischen deutschsprachigen Christen aus. Die ersten Pfarrvikare wurden vom Evangelischen Missionswerk in Süddeutschland bezahlt.

Wieso es nach längerem Auseinanderdriften 1992 formell zur konfessionellen Trennung kam - darüber wird es unterschiedliche Ansichten geben, die wir als spätere Gemeindemitglieder nicht bewerten können und wollen. Heute sind beide Gemeinden fester Bestandteil der großen deutschsprachigen community in Singapur. Im Laufe des Kirchenjahres gibt es nach wie vor viele ökumenische Gottesdienste, wie am Weltgebetstag der Frauen, am Ostersonntag, zum Erntedank, zum 1. Advent und am ersten Weihnachtsfeiertag. Zudem werden viele gemeinsame Gruppenangebote wie das Frauenfrühstück, die Männerrunde, die Kinderbibelstunde und der Chor (mittlerweile mit dem Chor der Schweizer Schule zusammengelegt) angeboten. Höhepunkt für Kinder von der Vorschule bis zur Mittelstufe ist der ökumenische Kinderbibeltag im März. Ebenso wird der Gemeindebrief gemeinsam erstellt und finanziert.

Nachfolgend einige Daten zur Geschichte der beiden Gemeinden:

(Quelle bis 1997: Publikation „25 Jahre deutschsprachige evangelische Gemeinde Singapur“)

 

Weihnachten 1972

Erster Gottesdienst in deutscher Sprache in Singapur, gehalten von Pastor Karl Rennstich. Pastor Rennstich war ehemals Missionar das Basler Mission in Sabah (Borneo) und dann Dozent am singapurischen Trinity Theological College (Mount Sophia). Der Gottesdienst findet in der Kapelle des College statt. Dirigent des neu formierten Bach-Chors und musikalischer Leiter ist Hans-Joachim Herbst, Geschäftsmann in Singapur und Kirchenmusiker. Zum Programm gehört auch das Krippenspiel „der Kinder der Deutschen Schule“ - diese begann 1971 mit sechs Kindern in einem Privathaus. Heute würde es schon mit einer Grundschulklasse am Altar recht eng ...

 

Seit 1974

unterstützt Pfarrvikar Friedrich Hartmann, Student am Trinity Theological College, hauptamtlich Pastor Rennstich. Bis 1981 ist er auch mit der Betreuung deutscher Schiffsbesatzungen beauftragt.

 

1976/1977

Anläßlich des Weggangs von Pastor Rennstich wird ein Kirchengemeinderat, bestehend aus sechs Mitgliedern, gewählt. Pfarrvikar Alfred Hägele tritt die Nachfolge von Friedrich Hartmann an. Bis 1977 wird die konfessionellen Prägung der Gemeinde in keinem Schriftstück der Gemeinde thematisiert. Auch die Fragen der amtlichen Registrierung und des rechtlichen Status der Gemeinde bleiben weiterhin offen.

 

1978-1980

Pfarrvikar Reinhard Tröster betreut die Gemeinde. Nach längeren Verhandlungen wird die Gemeinde Mitte 1979 mit Zustimmung der Evangelischen Kirche in Deutschland an die einheimische Orchard Road Presbyterian Church (ORPC) angegliedert. Dies entsprach den Wünschen des Kirchlichen Außenamts der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

 

Juli 1981

Pastor Friedrich Delius tritt als erster von der EKD entsandter evangelischer Auslandspfarrer seinen Dienst in Singapur an. Eine entsprechende Zusage hatte die EKD auf den Antrag der Gemeinde hin bereits gut ein Jahr zuvor erteilt.

 

1982-1987

Der Gemeinderat verabschiedet im Februar 1982 eine Gemeindeordnung. Hierin wird erstmals der ökumenische Charakter der Gemeinde definiert und die Zugehörigkeit von Katholiken als gleichberechtigte Mitglieder der Gemeinde festgeschrieben. Auf Initiative sowohl des Katholischen Auslandssekretariats als auch von Pastor Delius stattet der Jesuitenpater Adolf Heuken, der in Jakarta seit ca. 20 Jahren als Professor und Publizist tätig ist, Singapur und später dem kirchlichen Außenamt der EKD einen Besuch ab. Es ist der Beginn einer pragmatischen Zusammenarbeit: Pater Heuken liest in Abständen katholische Messen in Singapur und ist ex officio Mitglied im Gemeinderat. Alle Gemeindeaktivitäten bis auf die Gottesdienste und den Konfirmanden-, Erstkommunion- und Firmunterricht werden überkonfessionell durchgeführt, ebenso der Religionsunterricht an der deutschen Schule. Nur wenige Katholiken treten jedoch der Christlichen Gemeinde offiziell bei.

 

1987/1988

Im Juli 1987 tritt der vom Gemeinderat gewählte Pastor Paul Oppenheim seinen Dienst in Singapur an. Der zunächst vom Katholischen Auslandssekretariat für Singapur vorgesehene katholische Priester und Augustinerchorherr Dr. Michael Franke entscheidet sich gegen diese Aufgabe. Später wird Pater Heuken von dem Franziskanerpater Egbert Paus, der für eine lokale katholische Gemeinde tätig ist, beim Zelebrieren der nun monatlichen Messe unterstützt. Dies verstärkt unter den deutschsprachigen Katholiken in Singapur den Wunsch nach einem eigenen Pfarrer. Es entsteht ein eigener katholischer (monatlicher) Rundbrief. Der Vorstand der Deutschen Schule lehnt den Antrag einer katholischen Religionspädagogin auf Erteilung von katholischem Religionsunterricht (für den sich schon früher einige Katholiken ausgesprochen hatten) ab.

1988 entsteht das Gemeindeangebot des Frauenfrühstücks.

 

1989/1990

Erstmals finden an Weihnachten 1989 zwei getrennte Gottesdienste statt. Der Gottesdienst an Ostern 1990 ist jedoch ökumenisch - zum ersten Mal zelebrieren in Singapur ein evangelischer und katholischer Geistlicher zusammen.

 

1991-1993

Das Katholische Auslandssekretariat entsendet im Sommer 1991 die Pastoralreferentin Dagmar Melles nach Singapur. Daraufhin beschließt die Gemeindeversammlung im Februar 1992 die förmliche Trennung der beiden Gemeinden. Die ökumenischen Gottesdienste und Gemeindeangebote (s.o.) bleiben jedoch bestehen. Im März 1992 wird zum ersten Mal ein Kinderbibeltag abgehalten, der sich mit der Figur des David befaßt.

Die evangelische deutschsprachige Gemeinde geht ein formelles Vertragsverhältnis mit der EKD ein und wird Mitte 1993 als religiöse Körperschaft nach singapurischem Recht registriert.

 

Katholische Gemeinde: 1995 bis heute

Von Sommer 1995 bis Sommer 2000 ist Pfarrer Martin Klein für die katholische deutschsprachige Gemeinde tätig. Nach seinem Weggang besteht bis zum Sommer 2001 eine Pfarrervakanz, die durch das Engagement der Pastoralreferentin Corinna Sehl überbrückt wird. Von August 2001 bis September 2004 ist Hans Cornelsen Pfarrer der deutschsprachigen katholischen Gemeinde Singapurs. Er betreut daneben noch die entsprechenden Gemeinden in Manila, Kuala Lumpur und gelegentlich Hongkong. Im Oktober 2004 übernimmt Pfarrer Hans-Joachim Fogl die Gemeindeleitung.

 

Evangelische Gemeinde: August 1993 bis heute

Die Pastorin Martina Helmer Pham Xuan von der Braunschweigischen Landeskirche betreut die evangelische deutschsprachige Gemeinde. Ihre Nachfolge tritt im Sommer 1999 Pfarrer Wolfgang Leuschner an. Im August 1997 wird das Gemeindehaus an der Upper Thomson Road erworben, was nach wie vor durch „Bausteine“ abbezahlt wird.

 

                                                                                                                                                                                    (Dr. Kathrin Misera-Lang)